Schopf-Tintling, Spargelpilz
Coprinus comatus (O.F. Müll.) Pers. 1797
Der Schopf-Tintling – ein wahres Wunderwerk der Natur! Mit seinem charakteristischen, walzenförmigen, weißen Hut, der von schuppenartigen Strukturen geziert wird, zieht er die Blicke auf sich. Doch Vorsicht! Verwechselt ihn nicht mit seinen weniger appetitlichen Verwandten, den Specht- und Faltentintlingen, die jung kein reines Weiß aufweisen. Und was ist mit den seltenen Doppelgängern? Sie gedeihen auf Dung oder verströmen den eigenartigen Duft von Maggi – ganz sicher keine Delikatesse!
Der Schopf-Tintling (Coprinus comatus) ist der einzige Speisepilz seiner Art und ein echter Gaumenschmaus! Sein mildes Aroma erinnert an den feinen Geschmack von weißem Spargel – ist das nicht verlockend? Diese langen Stiele lassen sich mühelos vom Hut lösen und verleihen ihm den charmanten Spitznamen „Spargelpilz“. Wer hätte gedacht, dass ein Pilz so köstlich sein kann?
Doch der Schopf-Tintling bietet nicht nur einen Genuss für den Gaumen, sondern auch für die Gesundheit! In der fernöstlichen Heilkunde wird er hoch geschätzt. Er fördert die Verdauung, reguliert den Blutzuckerspiegel und stärkt das Immunsystem. Und das Beste? Er hat sogar das Potenzial, das Wachstum von Tumoren zu hemmen! Aber Achtung: Dieser schmackhafte Pilz ist sehr empfindlich und verdirbt schnell. Nur frische, makellose Exemplare sind für den Verzehr geeignet – sobald sie sich rosa färben, sollten sie lieber im Wald bleiben.
Wusstest du, dass man aus den zerfließenden Hüten des Schopf-Tintlings Tinte gewinnen kann? Vor über 300 Jahren wurde sie bereits verwendet – die alten Texte sind bis heute erhalten! Mit einem Mikroskop können Forschende die winzigen dunklen Sporen erkennen und herausfinden, aus welchen Arten diese Tinte besteht.
Während viele Pilzarten unter den intensiven Nährstoffeinträgen der konventionellen Landwirtschaft leiden, blüht der Schopf-Tintling in stickstoffreichen Umgebungen wie Fettwiesen, Parkanlagen und Wegrändern auf. Von Mai bis November kann man ihn entdecken – ein wahres Geschenk des Herbstes!
Aber das Beste kommt noch: Der Schopf-Tintling ist ein wahrer Meister der Nahrungsaufnahme! Er ernährt sich von toten Pflanzen und winzigen Fadenwürmern im Boden. Dazu bildet er spezielle Fangorgane aus. Berühren die Nematoden diese, werden sie durch ein Gift gelähmt. Die Pilzfäden dringen dann in die Beute ein und verdauen sie mit Hilfe von Enzymen innerhalb weniger Tage. Eine wahrlich beeindruckende Überlebensstrategie.
Literatur und Weblinks
DGfM (2016) Datenbank der Pilze Deutschlands, bearbeitet von Dämmrich F, Gminder A, Hardtke H-J, Karasch P und Schmidt M. Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V. Abgerufen am 21.7.2023.
RLZ (2022) Artensteckbrief des Schopftintlings. Rote-Liste-Zentrum. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR Projektträger). Bundesamt für Naturschutz (BfN). Abgerufen am 20.9.2023.